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Wie aus einem Inlandsflug in Indien der schönste Tag meiner Weltreise wurde

"Vieles kann man planen. Das meiste musst Du aber geschehen lassen."

Die Welt zu bereisen, macht dankbar

Die vielseitige Kultur, die Sitten und das Essen haben mich ehrfürchtig und dankbar gemacht. So viele Menschen zu erleben, die kein festes Zuhause haben, nicht genug zu essen und keinen ausreichenden Zugang zu Bildung, lassen mich meine früheren Sorgen vergessen und unwichtig erscheinen.

Inlandsflug von Chennai nach Goa

Same procedure as every time. Ich weiche den sehr penetranten und – ja, ich weiß, - lieb gemeinten und fuchtelnden Taxifahrern aus. Sie finden es ungewöhnlich, dass man allein reist und sind dennoch aufgeschlossen allem Fremden gegenüber. Das mag ich an Indien sehr.

Der schnellste Weg ist nicht immer der beste

Also ab zur Bushaltestelle. Ich sah eine Frau und frage sie, ob sie mir helfen kann, wie ich von hier am besten nach Morjim komme, denn Uber oder Ola existieren hier wohl nicht. Und nun können wir es Schicksal, Zufall oder Vorsehung nennen, aber meine kleine Frage „Could you help me to get to morjim“ veränderte so vieles. Meine Erinnerungen an die Weltreise, meinen Blick auf fremde Kulturen und mein Umgang mit den Ressourcen der Natur.

Die herzlichsten Menschen der Welt

Wenn das Unbekannte anklopft, antworte mit „ja“

Die Frau an der Bushaltestelle sprach nicht besonders gut Englisch, machte mir aber zu verstehen, dass sie und ihr Mann mich mitnehmen würden. Und das sind diese Weggabelungen im Leben, die man nicht kommen sieht. Die man nicht planen kann. Die man nur nehmen kann oder eben nicht. Ich habe sie genommen und saß kurz darauf auf der Rückbank eines fremden SUVs mitten in Indien, auf dem Weg nach Panaji, der Hauptstadt des Bundesstaates Goa.

Zuhause in der Welt

Das Reisen wird oftmals beschrieben als Zuhause sein in der Welt. Vielmehr ist es aber immer der Zusammenschluss mit Gleichgesinnten und Freunden, die einem Herz und Türen öffnen. So habe ich auf meinen Reisen gelernt, mit viel Mut, Zuversicht und Vertrauen alle sich bietenden Abenteuer zu begehen. Denn diese führt schlussendlich zu einem freien und selbstbestimmten Leben.

“Café?” fragte sie mich plötzlich lächelnd und riss mich aus meinen Gedanken. Ich lächelte ganz groß zurück: “Oh ja”. Kurz darauf stand ich also im traumhaft schönen Haus von Parthasarathy und Amlu. “Is it important today to go to Morijim?”, fragte sie mich, während sie mir einen Kaffee kocht. Wie meinte sie denn das?

„Nimm Reservekleidung mit – Du wirst nass werden.“

Sie boten mir an, die Umgebung zu zeigen. Wir fuhren zu einem kleinen Berg mitten im Dschungel. Von dort oben hatte man einen 360°-Blick auf die atemberaubende Landschaft. Die bergige Natur und deren Schönheit ließen mich staunend stehen. Hier oben ist auch das Zuhause von Parthasarathys Schwester und ihrem Ehemann. Ein wunderschönes Anwesen mit Nebenhaus, Pool, Jacuzzi, Fitnessstudio und Garten. Unglaublich.

Gemeinsam fuhren wir mit dem Buggy tiefer in den Dschungel, um dort zu baden (daher also die Reservekleidung). Ein indisches Bad wird traditionell mit der Kleidung genommen, die man gerade trägt. Und auch wenn sich der erste Schritt ins kühle Nass sehr eigenartig anfühlte, so war es doch mit eins der schönsten Erlebnisse an diesem Tag.

Ein Tag, vollgepackt mit so vielen Eindrücken und Erlebnissen

Ohne Strom, dafür mit umso mehr Leben

Für mich immer noch beeindruckend ist die Begegnung mit Menschen, die so ganz anders leben als ich es aus meiner Heimat gewohnt bin. Und nicht anders, weil vor einer anderen Kulisse, sondern anders, weil ohne Selbstverständlichkeiten wie Strom.

Etwas weiter unten am Fluss lebte ein Pärchen in einem kleinen Holzverschlag mit Plastikplane. Ohne Strom, dafür aber mit viel Leben. Die Hütte ist abgeteilt mit Plastikplanen. Rechts die Küche mit Feuerstelle und angeleintem Kalb (ja, richtig), links ein kleiner Abstellraum. Geschlafen wird draußen auf einer großen Erhöhung mit Kissen.  

Andere Länder, andere Sitten

Nichts prägt mich so sehr, wie andere Kulturen und deren Umgang mit Nahrungsmitteln, Tieren und der Natur zu beobachten. Wir haben so viel Natürliches verlernt in unserer Gesellschaft, dass nicht sie die Fremden sind, sondern wir. Ein Tag, vollgepackt mit so vielen Eindrücken und Erlebnissen, kann nicht sofort verarbeitet werden. Oft erwische ich mich heute noch, wie Momente daraus in meinem Alltag auf ploppen und mich schmunzelnd da stehen lassen.

Lies hier gerne mehr zu Kämpfernaturen und dem Glück der kleinen Dinge in meinem Artikel über Sri Lanka und die beeindrucken Charaktere, die dieses Land beherbergt. 

12 Stunden nach der Frage „Wo geht es denn hier nach Morjim?“

Obwohl ich Amlu und Parthasarathy erst am Morgen in Goa am Flughafen kennen lernte, fühlte ich mich tief verbunden mit ihnen. Und obwohl ich gerne losgeheult hätte, so versuchte ich beim Abschied doch stark zu bleiben. Ich bedankte mich 1000-mal mit dem Wissen, dass mein Dank diesen Tag gar nicht gerecht werden konnte und dass sie es gar nicht hören wollten. Sie taten es aus dem Herzen gerne.
Es war der 11. November 2019 und es war der unvergesslichste Tag meines Lebens mit den herzlichsten Menschen der Welt.

Angekommen in Morjim Beach

Ich sitze einen Tag später in Morjim Beach, einem 32 Grad warmen Palmenparadies im indischen Staat Goa und denke an Amlu. Ich schreibe ihr, dass ich gut angekommen bin und spüre in mir eine tiefe Zufriedenheit. Hier möchte ich länger bleiben. Also buche ich das Hostel Woke Morjim gleich für eine Woche! (Empfehlenswert übrigens, wenn Du mal in der Gegend bist!)

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ÜBER HONEYNUT®

Ich bin Jacqueline, Gründerin von HONEYNUT®, Drohnenpilotin, Designerin, Visual Content Creator und Reisende. Durch meine Fotografie inspiriere ich Menschen die Welt zu entdecken und erzähle über meine selbstbestimmte und abenteurliche Reise des Lebens.
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